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    Mclusky
    The Difference Between Me And You Is That I'm Not On Fire

    VÖ: 10.05.2004 | Label: Too Pure/Indigo
    Text: Ingo Neumayer / Jochen Schliemann
    Mclusky - The Difference Between Me And You Is That I'm Not On Fire

    “Do Dallas” war Befreiung und Bürde zugleich. Befreit war die Band, weil klar wurde, dass der Weg richtig war – Presse und Publikum waren einträchtig begeistert. Die Bürde wird mit dem neuen Album offenbar:

    Mclusky rocken nicht mehr so unbeschwert wie früher, Erwartungshaltungen werden wahrgenommen und verarbeitet. Die Flucht nach vorn führt die drei Waliser weg von den Lach-, hin zu den Krachgeschichten. Der schwarze Humor ist gut verborgen, hysterische Abgänger à la “Lightsabre Cocksucking Blues” sind nahezu verschwunden: “Icarus Smicarus” ist eine dieser herrlich zersägten Nummern, die einen anspringen und weggrätschen. Ansonsten wird viel gebrettert, gebohrt, gerädert, manchmal nach umgekehrtem Designerprinzip: Die Funktion folgt hier der Form, einige Songs scheinen um den Sound herum gebastelt. Paradebeispiel: “Slay!”, wo sich die Band bis weit in den Millidezibelbereich hinunterschleppt, um dann um so lauter zuzuschlagen. Das wirkt nicht total kalkuliert, aber eben auch nicht gänzlich spontan. Nicht falsch verstehen: “The Difference…” ist keineswegs missraten. Nur spürt man die Mühe, die hinter diesem Album steckt, recht deutlich. Waren Mclusky vorher eine reine Bauchband, schaltet sich nun immer öfter der Kopf ein – auch wenn er letztendlich nur von sich gibt, man möge mehr auf den Bauch hören…
    Ingo Neumayer – 6

    Was denkt eine strickende Mutter in Wales, wenn der Sohn aus Chicago ein Paket schickt, in dem sich ein Album befindet, das so sperrig und eigen ist, wie eine zwei Tonnen schwere Wohnzimmerkommode. Eine Platte, die zunächst jedes Verständnis für musikalisches Talent in Frage stellt. “Do Dallas” hatte in seiner erfrischenden Direktheit zwar etwas Asoziales, bestand aber zumindest aus Songs. Das hier hingegen ist stur, sperrig und störend. Was soll “Your Children Are Waiting For You To Die”, eine scheinbar willenlose Aneinanderreihung von lebensverneinenden Songfragmenten? Oder “You Should Be Ashamed Of Yourself Seamus”, ebenfalls eine höchstens an Neurosis erinnernde Attacke auf Hörgewohnheiten. Selten gibt es Momente auf dieser Platte, in denen die drei Kriterien von Populärmusik gleichzeitig erfüllt werden: Struktur, klarer Gesang, Harmonie. Gut, “She Will Only Bring You Happiness” ist recht poppig und die kurze Debilo-Hymne “Forget Him I’m Mint” sowie “Without MSG I’m Nothing” erinnern ein wenig an früher. Der Rest aber bleibt bedenklich und verweigernd. Laut und böse. Sarkastisch und gemein. Natürlich wachsen die Löcher in diesem zerschossenen Tuch irgendwann zusammen, beginnend mit dem überlangen Abschlussorkan “Support Systems”. Er bildet den Anfang einer Zeit, in der Mama nicht mehr so oft anruft.
    Jochen Schliemann – 10

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