Gender Mainstreaming: Die Rollen der Geschlechter sind zu überprüfen und gegebenenfalls anzugleichen. Das Geschlecht erwirbt man nicht durch die Natur, sondern durch die Umwelt. So lautet die Theorie. Hieße das im Fall von McQueen, dass die vier Mädels aus Brighton ihre Macho-Posen nicht freiwillig in ihr Repertoire aufgenommen haben? Schwierig. In einer Zeit, kaum länger als Slayers “Reign In Blood”, verwursten McQueen so ziemlich jedes männliche Rock-Klischee der letzten drei Jahrzehnte. (Ist es auch ein Klischee, ständig genau darauf rumzureiten?) Die Bandbreite reicht von Punk bis Metal, und da die Songs sehr eingängig bis melodiös sind, wären Leah Duors und ihre Freundinnen vor 15 Jahren zu den “Königinnen des Sleaze” ausgerufen worden. Da sich manche Klischees aber auch selbst beerdigen, muss es reichen, darauf hinzuweisen, dass McQueen vieles von dem weiterführen, was sich viele ihrer männlichen Kollegen – aus welchen Gründen auch immer – nicht trauen: Sie rocken und haben Spaß dabei. Das zählt.