Me First And The Gimme Gimmes
Take A Break
Text: Oliver Uschmann
Bezüglich Bad Religion monierte die ‘Spex’ 1990, dass Melodycore “der Beschäftigung mit Trief-Harmonien” aufsitze, statt sie zu überwinden. Das ist gottlob so geblieben und diese Band hier war seit jeher ein Sinnbild dafür, warum dem so ist. Die covern Platte für Platte das Archiv der Popgeschichte und begeben sich dorthin, wo’s gerade nicht wehtut, wo’s trieft und schnieft vor Harmonie. So wundert’s wenig, dass sie sich für “Take A Break” just die schwarzen Hits ausgesucht haben, die so knietief im Pop stehen, dass einst die Millionen aus ihnen sprudelten. Lionel Richie, Whitney Houston, R.Kelly, Vanessa Williams und ein paar ältere Vertreter wie die Jackson Five, die Chi-Lites oder Stevie Wonder erfahren hier ihre Transformation in melodischen Punkrock, von Hausproduzent Ryan Greene wie üblich fett und süß wie Marmelade aufgetragen. Dass ein Hit wie “End Of The Road” von Boyz II Men als Melodycore-Nummer prächtig funktioniert, überrascht niemanden, der weiß, wieviel dieser Stil mit Pop zu tun hat, doch zeigt das Konzept auf Dauer Ermüdungserscheinungen. Am besten trägt die Stimme dabei alte Schinken wie “Oh Girl” oder das mit bloßem Jahrmarktskasten beginnende “Mona Lisa”, die ein wenig staubigen Charme abfärben. Alles in allem aber wird hier zu einfallslos alles zum konfektionierten kalifornischen Standardpunk umgenudelt. Obwohl man genau das will, wirft es doch die Frage auf, wie viel Sinn es macht, wenn man auf diese Weise noch 768 weitere Popsongs unterschiedslos adaptieren könnte.
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