Mean Jeans
Blasted
Zugegeben, die Konkurrenz für Mean Jeans ist bislang nicht groß: Green Day setzen weiter auf Massentauglichkeit fürs Baseballstadion und Alkaline Trio auf Eyeliner und Gefühlsduselei. Seit ihrer Gründung 2006 haben Mean Jeans weder für das eine noch das andere viel übrig und reihen auf ihrem sechsten Album eingängige Pop-Punk-Hits aneinander, um sich selbst zu feiern, ohne sich wie die Dune Rats beim Feiern ausschließlich um sich selbst zu drehen.
Die Band kommt ganz ohne versoffene Texte aus, da sie längst ihr eigenes Universum voller Makkaroni-Galaxien und Jägermeister-Raumschiffe geschaffen hat. Darin existieren neben dreckigem Highspeed-Geprügel mit unwiderstehlichen Hooks auch Synthies (“Reggie”), schwindelerregende Solos à la Death By Unga Bunga (“Lost My Mind”) und vor allem ihre originellen Anspielungen zwischen den Zeilen, etwa Tim Armstrongs “Akte X”-Cameo, Tom DeLonges Alien-Liebe oder ein kurzes Piano-Medley in “Pop Punk Casualty”, das jene Bands auf die Schippe nimmt, die Pop-Punk zum Mainstream gemacht haben.
Geschenkt, dass über nihilistischen Mittelfinger-Manifesten wie “I Don’t Give A Shit” unüberhörbar der Geist der Ramones schwebt, denn Mean Jeans führen deren Vermächtnis mit genug eigener DNA und SciFi-Party-Bullshit gelungen fort.
Das steckt drin: Bad Nerves, The Lillingtons, Ramones
weitere Platten
Gigantic Sike
VÖ: 30.08.2019