Der Grundton von “Volcano Park” ist bitter. Chris Sutters Texte lesen sich wie eine Abrechnung mit der Ära Trump. In der Single “Tugboat” heißt es “It will never be enough/ Protector’s here to stay/ Came in to correct your/ Ruptured history/ So long”, während Sutter in “For Sale” den Kapitalismus endgültig auf den Haufen mit den Ideen verbannt, die nur das Schlechte im Menschen fördern: “When all you are is bought/ And it was not what you thought/ And in turn it hurts a lot/ No matter the cost.” In diesen Songs findet man alles, was “The Incessant” 2017 zu so einem großartigen Album machte: der knietief im Noiserock stehende Punk, Sutters Hand für eindringliche und eingängige Melodien, die Schnörkellosigkeit, die trockene Produktion. Wie eng die sechs Songs zusammenhängen, die Meat Wave Ende 2020 aufgenommen haben, zeigt sich in “Nursing”, das Textbausteine aus Tugboat aufgreift, musikalisch aber andere Wege sucht. So psychedelisch und elegisch war das Trio bislang selten, wobei es unter der Oberfläche weiter explosiv brodelt. “Nursing” geht dann auch ohne Pause in den letzten Song “Fired Dreams” über, der einen noch einmal ganz tief hineinzieht in den dunklen Schlund aus Isolation, Ungewissheit und Kälte, der sich Winter 2020 nannte.
weitere Platten
Malign Hex
VÖ: 14.10.2022
The Incessant
VÖ: 17.02.2017
Delusion Moon
VÖ: 18.09.2015
Brother (EP)
VÖ: 13.02.2015
Meat Wave
VÖ: 22.10.2012