Vier Plattenmillionäre legen ihr siebtes Studioalbum vor und wagen den ersten Ausbruch. Bewegen sich Def Leppard oder Pink Cream 69 unbeholfen zum Alternative hin, strecken Mustaine und Co. den Metal-Dogmatiken die Zunge raus und klinken sich in der Pop-Welt ein. Soweit die halbe Wahrheit. “Disintegrators”, “Have Cool, Will Travel” und “Sin” sind nur leicht progressive, in der Hauptsache aber knochenmahlende Klopper, welche die Lebendigkeit der alten Schule beweisen. Dave Mustaine ist sicher, dass Megadeth-Fans die halbe Wende mitvollziehen werden und macht dabei den Optimismus zum Zweck. Ihre Sonderklasse demonstrieren die Ex-Thrasher im Zwischenteil von “Use The Man”, ebenso in der Art, wie sie Asien-Klänge in die Songs einweben, gerade weil das Stilmittel Indien an sich uralt und abgescheuert ist. Schiere Spekulation wäre es, auf die Instrumentalfassung von “Cryptic Writings” zu warten, am Ende kommt sie vielleicht nur über Japan-Import. Pointe der Metal-Geschichte: Was Metallica musikalisch missglückt ist, haben Megadeth geschafft.
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