Man könnte es auch härter formulieren: Mustaine gehen die Ideen aus. Nimmt man zum Beispiel den letzten Song dieses Album, dann ist es klar, wie der Hase läuft. “When” ist eine fast originalgetreue Kopie des Diamond-Head-Songs “Am I Evil”, den Metallica Mitte der Achtziger zur Metal-Hymne machten. Bei “Return To Hangar” verrät wenigstens schon der Name, wie das Ganze klingt. Es sollte wohl ein Blick zurück im Zorn werden, den Mustaine hier kreieren wollte. Es ist stellenweise aber nur ein lauer Aufguss bekannter Aggro-Strukturen geworden; das Markenzeichen ehemaliger Rebellion, aber auch die ewige Nummer Zwei des Genres, hat auch diesmal nichts wirklich Neues zu bieten. Die Parallelen zu Bayer Leverkusen sind fatal: Drogen- und Motivationsprobleme, neuer Beraterstab (für den langjährigen Gitarristen Marty Friedman kam Al Pitrelli von Savatage) und trotzdem immer nur die Silbermedaille. Die Bayern aus San Francisco haben nichts zu befürchten. Ob das jetzt gut ist oder nicht, mag jeder selbst entscheiden.
weitere Platten
The Sick, The Dying... And The Dead!
VÖ: 02.09.2022
Warheads On Foreheads (Best-of)
VÖ: 22.03.2019
Dystopia
VÖ: 22.01.2016
Super Collider
VÖ: 07.06.2013
Th1rt3en
VÖ: 28.10.2011
Endgame
VÖ: 15.09.2009
United Abominations
VÖ: 11.05.2007
The System Has Failed
VÖ: 23.09.2004
Rude Awakening (Live)
VÖ: 12.03.2002
Risk
VÖ: 27.08.1999
Cryptic Writings
VÖ: 17.06.1997
Youthanasia
VÖ: 01.11.1994