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    Megaherz
    Himmelfahrt

    VÖ: 01.04.2000 | Label: Golden Core/ZYX
    2 / 12

    25.000 verkaufte Kopien ihres letzten Albums sprechen für sich – oder zumindest für den bedenklichen Zustand der Geschmacksrepublik Deutschland…
    Man kann von Megaherz halten, was man will (empfohlen sei: gar nichts) – ihre Albumtitel sind gefundene Fressen für Wortspiele, die noch unorigineller sind als die Ergüsse dieser literarischen Grobmotoriker. Das letzte Album hieß „Kopfschuss“, selbigen empfahl der bayerischen Combo so gut wie jeder sich halbwegs bei Verstand wähnende Rezensent, und da dieser Wunsch nicht fruchtete, erscheint jetzt der neueste Zaunpfahlwink. Aufgepasst, liebe Kollegen: Den Satz ‘„Himmelfahrt“ heißt die neue Megaherz, und genau dorthin – oder besser noch in die Hölle – sollten sie auch fahren!’ habe ich mir bereits schützen lassen. Haha. Schenkelklopf. Megaherz sind nun nicht mehr ein hundertprozentiger Rammstein-Abklatsch bar jeder Originalität, sondern nur noch zu geschätzten 65%. Der musikalische Rest hat sein Herz für gediegenere Songideen und Melodien entdeckt, die an Oomph!, Sisters Of Mercy und unbedeutende 80er-Bands, deren Name mir nicht mehr einfällt, erinnern. Wie schön, dass wenigstens auf die Texte Verlass ist: Es geht so dermaßen hohl und sinnentleert zur Sache, dass selbst mein stark ausgeprägtes Faible für Peinlichkeiten die Segel streicht. Brisanter geht’s nimmer, und so thematisiert „Ruf mich an“ auf schockierende Weise die Leiden eines 0190-Wichsstrippen-Addicts, „Windkind“ legt der verrotteten Gesellschaft den Finger in die schwelende Wunde, indem es Grimms Märchen zitiert, und „Falsche Götter“ wendet sich gegen… gähn. Ihr wisst schon. Kirche, verlogen, und so. Weiter mit „Menschmaschine“, dem Song, auf den die Band bestimmt total stolz ist und der vor Ambitionen förmlich trieft: Jetzt noch revolutionärer! Gesellschaftskritik! Wider den Fortschrittswahn im neuen Jahrtausend! Doch doch, ein brandheißes Thema – zumindest für die wahrscheinlich einzigen Musiker dieser Republik, die noch nie von Kraftwerk gehört haben. Später heißt es noch: „Du weißt nicht was du willst / du weißt nicht was du hast / bald weißt du wie es ist / wenn man den Zug verpasst.“ Weise Worte, oder? Hier spricht jemand aus Erfahrung. Keine weiteren Fragen.

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