Stattdessen erschaffen sie mit ihrem neuen Werk eine Art Über-Ich, aber nicht im Freudschen Sinne, sondern außerhalb der Persönlichkeit. Und damit nehmen sie dem kritischen Rezensenten komplett den Wind aus den Segeln. Will man “Me” verstehen und beschreiben und der Leistung der Musiker dabei gerecht werden, muß man sich auf diese Konstruktion einlassen. Da ist also eine Macht oder eine Energieballung, nennen wir sie der Einfachheit halber mal Gott, die nach Ausdruck schreit und sich der Musiker formerly known as Mekons bedient. Eine Bewertung ist fast unmöglich. Jenseits von Gut oder Schlecht ist diese Musik einfach nur. Ein Zustand. So abstrus diese Vorstellung ist, so seltsam sind die Songs. Zwischen anstrengend und eingängig pendeln die spacig angehauchten Sounds aus Computergrooves, Geige, drogigen Vocals und Slide-Guitar. Musik wie ein Gebet.
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VÖ: 19.06.2020
Pussy, King Of The Pirates (mit Kathy Acker)
VÖ: 30.01.1996