Tapete Records sucht und findet immer wieder Interpreten, die dem Indiepopkosmos noch ein paar unwahrscheinliche Seiten abgewinnen können. Mit Men Among Animals haben sie eine Band aufgetan, denen man die umfangreiche Plattensammlung anhört, ohne gleich ein Genre zur Hand zu haben. Süß und kleinteilig mögen es die vier Dänen, aber Werbespots wird man mit ihrer Musik deshalb nie unterlegen können. Und sonst wahrscheinlich auch nichts. Für ordentlichen Emo ist die hohe Stimme des Sängers auch zu speziell, die Emotionen, die man damit transportieren könnte, müssen wohl noch gefunden werden. Überhaupt scheint es “Bad Times, All Gone” regelrecht peinlich zu sein, sich etablierten Konsumhaltungen anzudienen. Distanz zum Hörer ist skandinavisch. Stattdessen schlängelt sich ein vages Gefühl des Bedauerns durch die zwölf kurzen Songs, ob sie nun vom “Zoo Of Montreal” handeln oder vom gedemütigten Jugendlichen von nebenan. Dem gegenüber steht eine nervöse Fröhlichkeit in der Musik, die sich in luftigen Arrangements gefällt. Men Among Animals klingen wie eine Radioübertragung in ferne, möglicherweise unbewohnte Weiten. Es sind Songs wie selten gesichtete Sternbilder, unverwandt aber reizend.