Schenken wir dem Platteninfo Glauben, dann handelt es sich beim neuen Merauder-Album Five Deadly Venoms um die Offenbarung seit Erfindung des Metalcores schlechthin. Ganz so überschwenglich sehe ich das Ganze dann doch wieder nicht, aber ich muß zugeben, daß Merauder den Bolzen direkt zwischen die Ohren schießen und mit viel Druck und echten Gewaltriffs die Konkurrenz derzeit kurzerhand plattwalzen. Die lange Zeit seit Master Killer (1995) haben sie mit Touren und internen Umbesetzungen überbrückt, aber der Versuch, die Position des Frontmannes mit Eddie Sutton (Ex-Leeway) zu besetzen ist (zum Glück) gescheitert. Da mußte schon Jorge an die Vocals zurückkehren, und wer Five Deadly Venoms hört, weiß, wovon ich spreche. Mit martialischer Urgewalt röhrt der Gute, was die Stimmbänder hergeben, Anthony und Sob (beide Gitarre) liefern das feinmaschige metallische Grundgeflecht und Basser Mike und Pokey am Schlagzeug hämmern und formen, so lange der Stahl noch warm ist. Wie gesagt, das neue Merauder-Album ist kein Meilenstein, aber ein Album von einer fähigen New Yorker Metalcore-Band, die sich noch nie einheitlicher präsentiert hat. Nur einen Gefallen sollten sie sich selbst tun: die Finger von den Cro-Mags lassen, die sich mit der gebotenen Life Of My Own-Version bestimmt nicht geschmeichelt fühlen…
weitere Platten
Bluetality
VÖ: 24.02.2003
Master Killer
VÖ: 30.11.1999