Metz
Strange Peace
Müsste man Metz mit einem Songtitel beschreiben, dann wäre es “Caterpillar”. Durch ihre ersten beiden Alben bretterten die Kanadier mit der malmenden Unnachgiebigkeit einer Straßenbaumaschine. Auf “Strange Peace” flechten sie jetzt auch Presslufthammer und Rüttelplatte ein. Weil Metz aber nicht mehr alle Maschinen gleichzeitig anwerfen, kommen plötzlich Melodien zum Mitschreien ins Spiel. Sogar in den beiden eröffnenden Songs der neuen Platte, die den bislang angehäuften Schutt auf einen Haufen schieben und in Rekordzeit abtragen, bis die Bühne frei für “Cellophane” ist. Hier nehmen Metz Fahrt raus und schaffen den Raum, in dem Alex Edkins seine Gitarre mal kurz von der Rhythmusarbeit entbinden kann, was klingt, als würde ein durchtrenntes Stromkabel funkensprühend zucken. Ausgerechnet “Caterpillar”, der vierte Song, zeigt dann die „sanfte“ Seite von “Strange Peace”. Auch Metz lassen die Verwerfungen der vergangenen zwölf Monate, manchmal sprach- und kraftlos zurück. Oder führen zu Songs wie “Mr. Plague”, dessen Adressat eindeutig ist und dessen Geschnatter in ein leierndes „Aaaaaah“ übersetzt, als wäre er als Kind an der Supermarktkasse immer leer ausgegangen. Am besten für die neue Qualität von Metz steht aber “Common Trash”: Lärm und Dringlichkeit führen hier Hand in Hand zu etwas, das man als Hit bezeichnen kann. Auf angenehme Weise ist “Strange Peace” anzuhören, dass es Steve Albini aufgenommen hat. Es kann kein Zufall sein, dass er damit nach “The Incessant” von Meat Wave auch am zweitbesten Noise-Album des Jahres beteiligt ist.
Das steckt drin: Nirvana, Meat Wave, Dope Body
weitere Platten
Up On Gravity Hill
VÖ: 12.04.2024
Live At The Opera House
VÖ: 04.08.2021
Atlas Vending
VÖ: 09.10.2020
Live At Ramsgate Music Hall (EP)
VÖ: 03.07.2020
Automat
VÖ: 12.07.2019
Metz II
VÖ: 04.05.2015
Metz
VÖ: 05.10.2012