Michael Franti & Spearhead
Stay Human

Nach seiner R’n’B-Fehlleistung auf der letzten Platte, strickt Michael Franti nun wieder an seiner Legende, der politisch motivierte Erbe von Gil Scott-Heron, Marvin Gaye und Sly Stone zu werden.
Good to have him back. Zurück in dem geschmeidig groovenden, authentischen Teil der Black Music, der fernab von Hustler-Getue, bouncigen Breitspur-Produktionen und der dicken Kohle die wirklich erinnerungswürdigen Soul-Momente liefert. Zurück deshalb, weil man Michael Franti vorübergehend als verloren erklären musste. Denn nach dem famosen 94er Debüt war er auf den unbefriedigend glitschigen „Chocolate Supa Highway” abgebogen und hatte sich in Schmusebruder City ziemlich verfranzt. Doch jetzt ist er wieder sauber in der Spur auf der Amüsier-Meile des guten Tons: zwischen Funk, HipHop und dem guten alten Sixties-Soul. Und nicht nur das, mit dem Konzeptalbum „Stay Human”, das in Form einer fiktiven Radioshow die Geschichte von der unschuldig zum Tode verurteilten Polit-Aktivistin Sister Fatima erzählt, gelingt dem ambitionierten Weltverbesserer in selten gesehener Perfektion der Spagat zwischen purer Party, großem Songwriting, höllisch guten Grooves und einer wortgewaltig vorgetragenen politischen Message. Franti hat ihn: Den Blues von G. Love, den Groove von Everlast, die Coolness der Fun Lovin’ Criminals und die jazzige Spielfreude von Galliano – alles verpackt in warme, wunderbar arrangierte, bestechend lässige Musik mit Verve und Seele.