Ob als Multiinstrumentalist und musikalischer Direktor der Bad Seeds, der Ende der 70er Jahre
zusammen mit Caves Krawalltrupp The Birthday Party von Australien nach London übersiedelte, ob als
Mitglied der legendären Crime & The City Solution, Produzent von PJ Harvey, umtriebiger
Soundtrack-Komponist oder emsiger Übersetzer von Serge Gainsbourgs Werken ins Englische: dieser Mann
hat es kaum nötig, sich selbst oder anderen noch etwas zu beweisen. So kommt “One Man’s Treasure”
auch entsprechend entspannt-souverän daher, kann und will seine Nähe zum Caveschen Oevre nicht
leugnen. Auch wenn “Demon Alcohol” auch ganz schön nach “Loverman” klingt, setzt Harvey doch
insgesamt auf deutlich sanftere Klänge. Zwischen dezenten Piano- und Streichertexturen erweist sich
der “Man Without A Home” zudem als versierter Sänger und Texter: “Hank Williams Said It Best” hätte
man gerne mit dem Gewicht von Johnny Cashs Stimme gehört. Dass dem Gun Club-Klassiker “Mother Of
Earth” auch die überfällige Huldigung dargebracht wird, lässt die wenigen schwachen Nummern wie das
sakrale “Bethelridge” schnell vergessen: die abschließende Frage “Will You Surrender?” wird nur
allzu bereitwillig bejaht. Solange noch ausreichend Rotwein im Haus ist.
weitere Platten
Five Ways To Say Goodbye
VÖ: 10.05.2024
Phantasmagoria In Blue (mit Amanda Acevedo)
VÖ: 01.09.2023
Intoxicated Women
VÖ: 04.11.2016
Delirium Tremens
VÖ: 24.06.2016
Four (Acts Of Love)
VÖ: 26.04.2013
Sketches From The Book Of Death
VÖ: 29.04.2011
Intoxocated Man
VÖ: 30.11.1999