Mid City
Happy Ever After
Was Mid City aus Melbourne auf ihrem Debüt präsentieren, klingt wenig nach ihrem Heimatland, sondern viel mehr nach dem, was in den vergangenen Jahren an rasanten Indierock-Bands wie Bloc Party, Arctic Monkeys oder Sam Fender aus Großbritannien zu uns rüber geschwappt ist.
Schon mit ihren ersten beiden EPs konnten Mid City ihre musikalische Sparte definieren, die Feinjustierung haben sie nun mit “Happy Ever After” in Angriff genommen. Mit einem Gespür für eingängige Hooks präsentieren Mid City rifflastige Songs, die das gesamte Indie-Spektrum abdecken: Während einerseits etwa das hypernervöse “Choc Mint” kaum Platz zum Atmen lässt, übt sich die Band in “Lover Again” an flächigen Synthies im Stil von Depeche Mode, während die flehende Stimme von Ben Woodmason direkt ins Herz geht.
Ihre Pop-Affinität schlägt sich etwa in “Someone Like You” nieder. Seinen Höhepunkt erreicht “Happy Ever After” mit “Strangers”, das erst zusammen mit dem atmosphärischen Intro “Idyll” seine volle Wirkung entfaltet und zeigt, dass Mid Ciyt sowohl in ranzigen Kellerclubs wie auf großen Festivalbühnen funktionieren können.
Die Songs leben allesamt von ihrer überbordenden Energie, und Mid City gehen so geradlinig und voller Elan ans Werk, dass man nach Ende des Albums mit dem stadiontauglichen “Red Lights” kurz Zeit zum Luftholen braucht, bevor klar ist: Diesen wilden Ritt möchte man direkt noch einmal antreten.
Das steckt drin: Arctic Monkeys, The Luka State, Sea Girls