Midas Fall
Cold Waves Divide Us
In über zehn Jahren Bandgeschichte haben Midas Fall sich auf die leisen Töne spezialisiert. Ihr Alternative Rock der elegischen Sorte kokettiert mit Labels wie Prog- und Post-Rock, bleibt dabei aber stets der Formel “Ambient statt Experiment” verhaftet. Ganz anders lässt sich zunächst das fünfte Album des Duos an. Nach dem von Aufbruchstimmung getragenen “In The Morning We’ll Be Someone Else” überrascht “I Am Wrong” mit unruhigem Bass und einem starken Finale mit Fuzz. Ab der reizarmen Ballade “Salt” ist dann aber wieder alles beim Alten.
Auf “Cold Waves Divide Us” verlassen sich Midas Fall mehr denn je auf Heatons Stimme, die ohne Frage Unmengen an Gefühl transportiert. Über die Sonderstellung der Sängerin geraten die Songs allerdings nicht selten zum farblosen Trägermaterial.
Unglücklicherweise ist der auch im Mix ganz im Vordergrund stehende Gesang entweder von Effekten überfrachtet oder leicht überartikuliert. Gemeinsam mit den allzu oft bemühten Streichern entsteht so gerade in Balladen wie “Monsters” ein Quantum an Dramatik, das aus größtem Ernst unfreiwillig Satire machen kann. So schwelgt “Cold Waves Divide Us” in den unendlichen Weiten einer Soundlandschaft, die kühl ist, gleichbleibend und enervierend schön. Nur Fans dürften das keine trübe Aussicht nennen.
Das steckt drin: Her Name Is Calla, Radiohead, Sleepmakeswaves
weitere Platten
The Menagerie Inside
VÖ: 04.09.2015
As Our Blood Separates
VÖ: 09.03.2012
Eleven. Return And Revert
VÖ: 09.04.2010