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    Mike Ladd
    Nostalgialator

    VÖ: 26.07.2004 | Label: K7/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Ein schräger New Yorker Vogel entdeckt immer wieder neue Konzeptmusik zwischen Kunst, Elektronik, Straßenlyrik und Lautmalerei.

    Zwei parallele Konzeptreihen verfolgt Soundfreak und Querdenker Mike Ladd: Die eine verschreibt sich modernem, abseitigem HipHop und steht in der Tradition von Leuten wie dem Anti-Pop Consortium oder Saul Williams. Die andere verfolgt eine von ihm konzipierte neue Weltordnung: Nachdem die voran gegangenen Alben “Easy Listening For Armageddon” und “Welcome To The Afterfuture” die Welt, wie wir sie kennen, auflösten und die Zukunft als solche irrelevant hat werden lassen, wird auf dem dritten Teil der Serie nun der “Nostalgialator” vorgestellt: Ein Gerät, das einen immer und überall spirituell und gedanklich in die Ära versetzt, die man sich gerade wünscht. Und wie klingt das? Nun, wie moderne, alle Grenzen auflösende Elektronikmusik, die weder groovy noch loungy noch easy noch all das sein möchte, wofür dieses Genre sonst zumeist steht. Eher schon arbeitet er in der Tradition von Squarepusher (minus Frickelfaktor), DJ Krush (plus Musik und Harmonien), DJ Shadow (minus Scratch-Alarm) oder Buck 65. Hier und da wirft er obendrein sehr humorvolle, bissige Poetry-Slams ein oder singt gar wie ein alter, desillusionierter Soulbruder. Klingt verwirrend? Kein Wunder: Die Platte ist es nicht minder. Und doch muss man beileibe nicht Kunst studiert haben, um dieses eigenständige und spannende Oeuvre interessant bis begeisternd zu finden.

    weitere Platten

    Vernacular Homicide (EP)

    VÖ: 01.01.1900