Miles Kane
One Man Band
Der Albumtitel “One Man Band” ist Programm. Bereits im Opener “Troubled Son” macht Miles Kane deutlich, wohin die Reise geht: zurück zu den Wurzeln, zu den unbedarften, zupackenden Alben “Colour Of The Trap” und “Don’t Forget Who You Are“.
Aufbauende Indie-Gitarren, ein geradliniger, zügiger Schlagzeugbeat und Kanes leicht verhallter Gesang eröffnen den Auftritt der Ein-Mann-Band mit einem introspektiven Text, mit dem der 37-Jährige gegen den Zweifler im Spiegel in die Offensive geht. “I’m sick and I’m tired of second guessin’/ Maybe in time, I’ll learn my lesson/ And I’ve said some things, I’ve made a mess/ And I’m facing my sins, this life is precious”, singt Kane und übernimmt die Up-Tempo-Energie des Songs für das folgende “The Best Is Yet To Come”.
Angefixte Off-Beat-Gitarren entzünden das groovige “Wonder”: Kane hat offenbar nicht komplett vergessen, wie er noch ein Jahr zuvor auf “Change The Show” zu den ganz großen Gesten ausgeholt hat. Der Geist davon wabert nun durch “Wonder” und belebt den Song zu einer dann wieder abgeklärten Gitarre, die beinahe beiläufig von einem Ton in den nächsten gleitet. Zurückgenommen heißt schließlich nicht, dass man an Coolness einbüßen muss. Ob es die Liebeserklärung an Fußballer Roberto Baggio in “Baggio” tatsächlich gebraucht hätte, ist fraglich, aber es ist Kanes Show und man kann ihm nicht vorwerfen, dass er sie nicht zu seiner macht.
Das steckt drin: Blood Red Shoes, The Kills, The Libertines
weitere Platten
Change The Show
VÖ: 21.01.2022
Coup De Grace
VÖ: 10.08.2018
Don't Forget Who You Are
VÖ: 31.05.2013
Colour Of The Trap
VÖ: 06.05.2011