Das “Kingwood”-Geweih haben Millencolin abgestoßen, war der Blick vor drei Jahren auf ihrem letzten Album noch strikt nach vorne gerichtet, nimmt sich der Epitaph-Platzhirsch auf “Machine 15” die Zeit, auch mal in die Breite zu spielen. Millencolin haben den Spagat geschafft, ihren ureigensten Sound, der nach wie vor dank Nikola Sarcevics Gesang den Trademark-Stempel aufgedrückt bekommt, durch eine Palette neuer Faben zu bereichern. Streicher halten jetzt dort den Fokus auf einsetzender Dramatik, wo früher nur Gitarren für diesen Effekt herhalten mussten, der Tempomat wurde über die gesamte Distanz deutlich gedrosselt. Die erste Single “Detox” ist ein unverholen einfach strukturierter Gute-Laune-Böller, “Who’s Laughing Now” erhöht zur Halbzeit die Geschwindigkeit auf bekanntes Niveau, reicht den durch die Neuerungen irritierten Fans die Hand und holt sie zurück in ein Album, das mit Sicherheit von manchem Fan geschnitten werden wird. Millencolin passen jetzt ausnahmslos prima ins College-Radio – und haben einen großen Schritte dagegen unternommen, sich durch Betriebsblindheit in Abseits zu berfördern.
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