Millencolin
Pennybridge Pioneers
Text: Oliver Uschmann
Diese Band ist wie ein guter Freund. Sie lassen einen nicht im Stich, sind da, wenn man sie braucht, legen den Arm um dich und geben dir das Gefühl, dass alles nicht so schlimm ist. Sie verschonen einen mit überraschenden Launen und bleiben immer sie selbst – mit allen Schwächen und Monotonien, die das beinhalten mag. Trifft man sie wieder, sind die Veränderungen wie der Weinbrand aus der Werbung: nicht groß, aber fein. Sie spielen keinen Ska mehr, nehmen merklich den Fuß vom Gas und tendieren immer mehr in Richtung Rock. Sie sind erwachsener geworden, ohne ihren kindlichen Charme zu verlieren, und wenn sie gerade anfangen zu langweilen, erobern sie wieder dein Herz mit diesen millencolischen Melodiebögen, die einen aufbauen, aus dem Dreck ziehen und wieder von vorne anfangen lassen, egal, wie tief man in der Scheiße steckt. Immer noch die vier Jungs aus Pennybridge, die die Grabenkämpfe in der Szene kennen, abseits davon einfach ihr Leben leben und das Herz am richtigen Fleck haben. Deren Sänger so sympathisch nach Entenhausen klingt und trotzdem Feeling transportiert und die ein Album gemacht haben, welches Mittzwanziger-Millencolikern ein schönes Wiedersehen bietet und sie davon träumen lässt, wie es wäre, zu solchen Platten mit Fünfzehn den ersten wilden Sommer in VW-Bussen, Zelten, Clubs und Baggerseen zu verleben. Und das ist nicht abschätzig gemeint.
weitere Platten
SOS
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True Brew EP
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VÖ: 01.01.1900