Am Horizont zieht wieder Hoffnung auf… Was wurde nächtelang ins Merchandise geweint, als Hot Water Music seinerzeit das Reibeisen an den Nagel hängten. Gut, nun kündigt sich ja eigentlich auch schon deren Rückkehr an, aber im Zuge neuer Erdigkeit ohne falschen Altherrenmuff rückte in der Zwischenzeit eine Armada von Erben nach, die mit Milloy einen weiteren Spitzenkandidaten ausgespuckt hat. Das Perfide daran: Zu lange musste man auf sie warten, erschien diese Platte eigentlich schon 2005 und ist jetzt erst für interessierte Ohren außerhalb Englands zu haben – während die Band selbst schon auf das nächste Album hinarbeitet. Milloy spielen einen verdammt gelungenen Querschnitt aus den Bands, die man sich sonst auf einem Mixtape wünschen würde. Zwischen eben Hot Water Music, Leatherface, The Gaslight Anthem und Jawbreaker vereinen sich hier zwölf Songs, die in jeder gut sortierten Emo-Sammlung ein unbefristetes Duldungsrecht genießen dürften. Was nicht zuletzt auch am Wiedererkennungswert von Sänger Jim liegt, der in manchen Momenten zusätzlich noch an Avails Tim Barry erinnert. Fehlt nur, dass jetzt auch wieder Holzfällerhemden en vogue werden. Die in Flanell, versteht sich.