Ming, das sind ein Mann und eine Frau aus dem französischsprachigen Teil Belgiens, die für die Aufnahmen ihres Debütalbums Miso Mix ungefähr alles verwendeten, was Geräusche macht – ob nun herkömmliche Instrumente oder Tongeneratoren aus Spielautomaten. Ming, das sind aber auch chansonneske Songs mit dem Gesang von Frederique Franke, die mit unschuldiger Miene kleine Dramen des Alltags erzählt. Gewisse Parallelen zu Stereo Total sind also nicht von der Hand zu weisen, und wer die Berliner Band in sein Herz geschlossen hat, könnte auch an Ming Gefallen finden. Ganz einfach machen es einem die Belgier allerdings nicht, denn trotz des Charmes der Sängerin, trotz verrückter Sounds und überraschender Wendungen in den Songs, trotz allen Herzbluts, das in den Stücken stecken mag, will der Funke nicht recht überspringen. Dafür haben die Songs einfach zu wenig Wiedererkennungswert und klingen eine Spur zu beliebig. Da mag das Label noch so sehr beschwören, dass Ming betören und verstören, mich persönlich lässt Miso Mix verhältnismäßig kalt.
weitere Platten
Intérieur / Extérieur
VÖ: 01.01.1900