Nördlicher Polarkreis, Mitte der Neunziger: Bands wie In Flames, At The Gates, Dissection, Gates Of Ishtar oder Naglfar vergreifen sich zügellos an den besten Zutaten aus Black-, Death-, Trash- und klassischem Metal und brauen sich daraus ihren ganz eigenen Cocktail zusammen. Mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit geben sich Aggression und Melodie die Klinke in die Hand und man fragt sich, warum diese starren Genreunterteilungen nicht schon viel eher niedergerissen wurden. Bremen, um 2000: Der ursprünglich als Coverprojekt gestarteten Hardcore-Band Minion gehen die Ideen aus, und niemand weiß so recht, wie es denn nun weitergehen soll. Metal fand man ja schon immer ganz geil, und so besinnt man sich auf die Tugenden, mit denen die oben genannten Krawallmacher bereits Jahre zuvor um die Ecke gebogen sind. Das ist im Prinzip nichts verwerfliches, nur: Wer braucht so was? Okay, ab und zu sorgt der ein oder andere Moshpart für Abwechslung, aber prinzipiell lässt sich jedes Break, jede Melodie und jedes Lick entsprechend zuordnen. Gute Platte, aber mindestens fünf Jahre zu spät. Irgendwie schade.