Der Titel ist noch das Anspruchvollste am achten Studioalbum der mittlerweile seit über zwei Dekaden polarisierenden Band aus Chicago. Heute haben Al Jourgensen und Paul Barker nur noch abgedroschene Heavy-Riffs zu bieten, und die braten sie dem Hörer mit einer solchen Penetranz um die Ohren, dass es das Prädikat ‘unverschämt’ verdient hätte. Über den Riffs krachen und scheppern die immer gleich klingenden Drummaschinen, die so überladen agieren, dass dadurch statt Akzentsetzung alles nur noch mehr im Matsch versenkt wird. Das nervige “Lockbox” ist hierfür ein trauriges Beispiel von vielen. Auch das etwas sphärischere “Broken” klingt wie aus dem Setzbaukasten für angehende Industrialrocker. Und während ihr Dylan-Cover “Lay Lady Lay” auf dem Album “Filth Pig” von ’95 noch jede Menge Charme versprühte, langweilt ihre uninspirierte Adaption des Magazine-Hits “The Light Pours Out Of Me” nur noch. Nicht einmal das düstere, neun quälende Minuten lange Instrumental “Leper” zum Abschluss der Platte vermag mehr, als nur noch minimal die einstige Schärfe dieser Band aufblitzen zu lassen. Schade, schade, aber die Klasse, die Ministry in der Phase zwischen den Alben “The Land Of Rape And Honey” (1988) und “Psalm 69” (1992) hatten, werden sie wohl endgültig nicht mehr erreichen.
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