Nach “New Improved Bad End”, das, dem Titel gleich, ein kommerzieller Mißerfolg, aber ein substanzreiches Album war, verfolgen Mink Stole ihre Linie und schwimmen wieder in den Tiefen der rhythmisch-noisigen Gitarrenmusik. Mit “Something’s Got To Give” tauchen sie noch tiefer als zuvor, befördern sperrige Vocal-Parts, avantgardistische Noise-Elemente und die fettesten Gitarrenparts seit Mink Stole-Gedenken zutage. Sie verbeugen sich vor Barkmarket, Helmet und Spongehead, ohne das vielleicht beabsichtigt zu haben, aber die Einflüsse liegen schon nach dem ersten Hören auf der Hand. Ian Spehr (Gesang, Gitarre) und Mink Stole machen es dem Hörer wieder einmal alles andere als leicht; sie werfen mit brachialen Riffs um sich, verteilen krude Textzeilen und lassen die Snare so lange hämmern, bis der Hörsturz naht. Hier interessieren keine einzelnen Titel, hier zählt das Gesamtwerk, und das katapultiert sie ohne Zweifel an die Speerspitze des deutschen Rock-Untergrunds. Eine Platte wie die Zigarette direkt nach dem Aufstehen: Hast du nicht gefrühstückt, haut sie dich um.
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New Improved Bad End
VÖ: 30.11.1996