“Wolves” ist das neue “Ashes”. Wurden vor zwei Jahren noch zig Platten, diverse Songs und auch ein paar Bands mit dem Wort “Ashes” geschmückt, müssen nun die Wölfe herhalten. Ist eben ein Rock’n’Roll-Tier. Vor allem aber ein Metal-Tier. Im Fall von The Minor Times ist der Wolf sogar ein Post-Metalcore-Tier, das es gar nicht erst wagt, im Schafspelz anzutanzen. Wie schon die Debüt-EP “Chris Chamber Never Misses” von 2002 und der drei Jahre alte Vorgänger “Making Enemies” macht auch “Summer Of Wolves” keine Umwege und geht direkt dahin, wo es weh tut. Hier reichen sich Noise und akkurat gezimmerter, vertrackter Riff-Metal die Hände, bis man gar nicht mehr anders kann, als sich an Colaesce oder Botch erinnert zu fühlen. Doch nicht nur das: Brendan McAndrews Gekeife ist den Ausbrüchen von Poison The Wells Jeff Moreira ganz ähnlich. Nur, auf Gesang und Melodien muss man hier verzichten. Die fünf aus Lansdale/Pennsylvania wollen mit harmonischen Kinkerlitzchen anscheinend nichts am Hut haben. Deshalb ist Ausdauer gefragt. So wie ein ausgehungerter Wolf, der in einem kargen Winter tagelang auf Beutezug geht, ohne je etwas zu erlegen.