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    Mintzkov
    360

    VÖ: 28.03.2008 | Label: Haldern Pop/Cargo
    Text:
    9 / 12

    Nach der Umbenennung liefern die Belgier ein zweites Album ab, das sich beim Besten aller Indie-Welten bedient: zwischen spröde und klar, hitzig und nachdenklich.

    Bis neulich hießen sie noch Mintzkov Luna, lieferten ein Album ab – und hatten dann das Gefühl, dass vieles anders werden soll, bis hin zum Bandnamen. Also weg mit dem Luna und rein mit den neuen Elementen. Jene changieren nun gekonnt zwischen dem Gestern und Heute, zwischen dem schabenden Indie der Früh-90er wie Pixies oder Girls Against Boys und dem verspielten, auch mal elektronisch bearbeiteten Subkultur-Rock gegenwärtiger Bands wie Ghinzu oder The Notwist. Allen Songs zueigen sind überdies zwei Dinge: ein satter, breiter, nur noch schwer in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegender Sound aus dicken Orgeln, gurgelnden Gitarren und treibenden Rhythmen. Sowie diese nach wie vor absolut typisch belgische Eigenwilligkeit in der klanglichen Ausgestaltung. Sagt da jemand dEUS? Ja, gern. Denn schon allein die Stimme von Philip Bosschaerts erinnert nicht nur ein wenig an den prägnanten Gesang von Tom Barman, und auch die Art und Weise des Songaufbaus und der melancholischen Dramaturgie lehnt sich stark an die Frühwerke der bekanntesten belgischen Rockband an. Und wo jene, wie das neue Album zeigt, mit ihrem Klang immer eindeutiger, ja geradezu polierter werden, bilden Mintzkov nun den wunderbaren Gegenpol für alle, denen diese Richtung nicht so recht zusagen mag. Es sind diese kalkulierten und doch eruptiven kleinen Brüche, Dissonanzen und Störgeräusche, die ihre ohnehin höchst kunstvoll komponierten Songs richtig spannend machen. Zumal sie gelegentlich brachialer und unvorhersehbarer werden, als dEUS es je waren. Ein ausgezeichnetes Werk voller Eigenständigkeit.

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