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    Miracle Blood
    Hello Hell

    VÖ: 15.11.2024 | Label: Nefarious Industries/Import
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 381
    8 / 12
    Miracle Blood - Hello Hell

    Zehn Explosionen zwischen Post-Hardcore und Noiserock. Eigentlich können sich die Bostoner auf ihrer zweiten Platte nur selbst stoppen. Machen sie natürlich nicht, weil: Hallo Hölle!

    Es ist schon mehr als 40 Jahre her, dass die Punk-Compilation “This Is Boston Not L.A.” die grobe Richtung vorgab: Kopfstoß und Bierschiss als Debattenbeitrag. Miracle Blood erweitern die Palette mit “Hello Hell” um Schellen mit der flachen Hand, geile Dissonanzen und irrwitzige Theatralik.

    Irgendwo zwischen Noiserock, Post-Hardcore und Kleinkunst zünden sich Andrew Wong (Gitarre, Gesang), Garrett Young (Bass) und Anthony Bollitier (Schlagzeug) einfach mal die Buchse an und gucken, was passiert. „Something like a phenomenon“, schreit Wong in “Phenomenon”, wobei The Jesus Lizard trotzdem näher sind als LL Cool J, und die Geschichte im besten Furor fegt. „I’d rather be nothing, than be afraid“, brüllt er in “Rather Be Nothing” und zerquetscht das Hier und Jetzt trotzdem mit der Faust.

    Überhaupt: Was Wong abzieht, grenzt an Brandstiftung beziehungsweise wirkt, als würde Jello Biafra bei der örtlichen Operettenproduktion vorstellig. Handzeichen, bitte, wer in absehbarer Zeit etwas Strapaziöseres als das Titelstück oder “Lobotomizer” findet. Von solch mutwilligem Nervengesäge kann man gerade derzeit nicht genug horten – und das gilt voraussichtlich noch mindestens vier weitere Jahre lang. Nicht als Ablenkung, sondern als Benzin fürs eigene Feuer.

    Das steckt drin: Cnts, Drive Like Jehu, Every Time I Die