Die Schweden von Misery Loves Co. erweitern ihre musikalische Farbpalette verstärkt um Brauntöne…
Mit dem Opener und Titelsong bewegen sich die Schweden auf gewagtes Terrain, denn ein Album mit einem fast introvertierten Stück zu beginnen, ist relativ ungewöhnlich. Allerdings brodelt unter der nachdenklichen Oberfläche ein echter Hit mit einem majestätischen, flächigen Sound. Im Zusammenhang mit dem folgenden, im Refrain krachigen No Exit wird jedoch bald die Dramatik von Your Vision Was Never Mine To Share deutlich, die Spannungsbögen zwischen den gut arrangierten und in sich geschlossenen Stücken zieht. Bei On Top Of The World dominiert wieder stampfendes Mittempo, während Like A Suicide mit seinem starren Rhythmuskorsett an Godflesh oder Ministry erinnert. Dieses ständige Auf und Ab zieht sich jedoch wie ein roter Faden durch das gesamte Album, was auf Dauer ein wenig eintönig wirkt. Wirklich herausragen können nur Into The Grey, das dank seiner etwas melancholischen Atmosphäre an Orgys Stiches erinnert, und das Cure-Cover The Drowning Man, dessen klassische, morbide Melodien glücklicherweise nicht von einem Soundteppich überrollt wurden. Solider Neustahl.
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Not Like Them
VÖ: 01.01.1900