Wow, was die Münsteraner, deren Name VISIONS-Lesern bislang eher durch die Verbindung zum Postrock von Long Distance Calling geläufig sein dürfte (bei denen Schlagzeuger Janosch und Gitarrist Florian beteiligt sind), mit ihrem zweiten Album vorlegen, ist wirklich beeindruckend. Perfekter kann man Melodic Death Metal der Göteborger Schule kaum zelebrieren. Blastbeats, Doublebass, Growls, dunkle Riffs und Lead-Gitarren-Melodien – klar, diese Standards sind die Grundlage und werden in technischer Perfektion dargeboten, doch da hört es eben noch nicht auf. Das ausgefeilte Songwriting besticht durch Variation und zeugt davon, dass Misery Speaks sich nicht damit zufrieden geben mit Blaupausen zu arbeiten, sondern intensiv an jedem einzelnen Stück gearbeitet haben. Hinzu kommt der fette Sound, der in den Rape Of Harmonies Studios (Heaven Shall Burn) entstanden ist und von Edge-Of-Sanity-Gründer Dan Swanös Mixing und Mastering abgerundet wurde. Auch mit dem schönen Cover nach René Magritte beweist die Band Geschmack und rundet den durchweg hervorragenden Eindruck ab. Misery Speaks sind definitiv in der Liga von At The Gates, frühen In Flames und Dark Tranquility angekommen und entwickeln ein von vielen schon totgesagtes Genre hoffungsvoll weiter.
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Disciples Of Doom
VÖ: 24.04.2009