Am berühmtesten ist noch Hannah Blilie, die man als Schlagzeugerin von Gossip kennt, ansonsten vereinen sie, Gitarrist Eric Sabatino und Bassistin Jenny Logan relativ obskure Projekte wie Vexations, Deathlist oder Summer Cannibals in ihren Lebensläufen. Macht aber eh nichts, weil “Eclipse”, das einem Solodemo von Sabatino und einer ersten gemeinsamen EP folgt, betont eigenwillig klingt. Als Grundgerüst dient den zehn Stücken des Debütalbums loopiger Post-Punk mit gelegentlichem Krautrock-Flair, in dem aber nichts drängelt oder eilt oder übermäßig anstrengend wird, weil immer noch genug Platz für halbschlafende Kopfstimmen bleiben muss. Songs wie “Every Man” oder “Self Made Man”, die unmittelbar aufeinanderfolgen, lassen den Bass stoisch laufen, während sich Murmeltexte, träge Aaah-Chöre und resignierter Sprechgesang beim Begleiten abwechseln; anschließend schweben in “What To Wear” die Tell me what to wear-Stimmen fast psychedelisch ineinander. Knackig oder zackig wird es nur selten auf “Eclipse”, sodass man fast hochschreckt, wenn Blilie mal zu plötzlich draufhaut, dafür aber umso hypnotischer, auch wenn einige Songs dafür nicht mal drei Minuten um sich selbst kreisen. Man kann sich das als Sitzkonzert vorstellen, bei dem die Band sich tief über ihre Instrumente beugt, während das Publikum auf den Bodenkissen bei aller ausgestrahlten Ruhe doch nicht anders kann, als mit den Fingerspitzen zu wippen. Angeblich planen Miss Rayon schon die ersten Touren an der Westküste entlang und irgendwann auch eine im Ausland. Nur keine Eile.