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    Mistys Big Adventure
    The Black Hole

    VÖ: 31.10.2005 | Label: Noisedeluxe/Broken Silence
    Text: Florian Levenig
    8 / 12

    Die Menschen im wirtschaftlich arg gebeutelten Birmingham werden entweder depressiv oder wunderlich. Diese hier haben sich für das Zweite entschieden.

    Wenn Adam Green weniger frivol wäre und Kaizers Orchestra richtige Kosakenchöre schreiben könnten; wenn die Hidden Cameras hetero wären und Andrew WK ein Frauenversteher; wenn die Super Furry Animals aus Liverpool kämen und die BMX Bandits von den Äußeren Hebriden; wenn John, Paul und George lausige Songwriter gewesen wären, Ringo dafür ein ganz famoser; wenn der liebe Gott They Might Be Giants mit etwas weniger Humor als nötig gesegnet hätte und Eels-Frontmann E eine Frohnatur wäre; wenn Stuart Murdoch zur Abwechslung mal die Lesebrille abnehmen würde und den Pooh Sticks ein Schuss Genialität fehlen würde; wenn der Soundtrack zu “Life Of Brian” nicht nur auf Hochzeiten oder Erstsemester-Partys, sondern auch in coolen Indie-Clubs auflegbar wäre. Wie sich das dann alles anhören würde? Na, so: “The Black Hole”, das erste Album von Misty’s Big Adventure, Birminghams neunköpfiger Spaß-Hydra, schlängelt sich in dein Gedächtnis wie damals der Schulausflug ins Phantasialand. Das hier ist die Wiedergeburt des ollen Brum-Beat, so aufregend (und bisweilen auch anrührend) wie Laikas erster Tag im All. Und mit Bedacht Joe Meek gewidmet, jenem Studio-Wizard, der in den frühen Sechzigern vom Sound ferner Sonnensysteme träumte – und einen rechten Vollschatten hatte.