Die Großen haben sich mittlerweile herauskristallisiert. Das wären Interpol, Franz Ferdinand und Editors. In deren Schatten schon längst vergessen: The Departure, Film School, I Love You But I’ve Chosen Darkness, Communiqué und andere. Der vollgeladene Zug, der vor einigen Jahren durch die Indiedörfer preschte, hat Orientierungslosigkeit und Kopistentum hinterlassen. Dem sind leider auch Miyagi (nicht verwechseln mit Fujiya & Miyagi) aus Münster anheim gefallen. Auf ihrem Debüt haben sie zehn Songs versammelt. Die geben sich ambitioniert und weltgewandt. Trotzdem wirken sie austauschbar, teilweise schlicht gesichtslos. Ständig verfolgen einen die zum Halse raushängenden Stakkato-Rhythmen. Dazu mischt sich ein schwächelnder Gesang, der sich anscheinend irgendwo zwischen Ian Curtis und Robert Smith ansiedeln will – und dabei scheitert. Immerhin merkt man, dass Miyagi sich um Abwechslung bemühen. “Chimes” ist akustisch und luftig. “Misery / Battery” hat ein sehr schönes Gitarren-Thema, das dann in unnötige Arctic-Monkeys-Hektik abdriftet. Das eröffnende “The Whale” wird gar von einer Mundharmonika untermalt. Und in “Shoot Shoot” gibt es einen kleinen, aber lächerlich wirkenden Reggaeton-Ausflug. Wenn sie feilen, sich von den Wave-Elementen verabschieden, dann könnte das noch was werden.