Leicht angerauhter Synthie-Pop aus der Schweiz: Nicht sonderlich mitreißend, aber immerhin ohne Gruftgeruch.
Nein, Mizan tun niemandem weh. Die zehn Songs des Albums Angelized wurden dezent arrangiert, Sänger Can Isik vermeidet jeden übertriebenen Gefühlsausbruch und beim ersten Hören dieser Mischung aus psychedelischem Pop-Core, Breakbeat und TripHop bemerkt man kaum, dass überhaupt Musik läuft. Das mag im ersten Moment noch eine Art Vorteil sein, immerhin hinterlassen die Stücke auf diese Art keinen üblen Eindruck, letzten Endes erweist sich diese demonstrative Unaufgeregtheit aber eher als Handicap, denn auch nach mehreren Durchläufen hinterlassen die Songs eigentlich gar keinen Eindruck. Und das ist im Zweifel das Todesurteil für jedes Album, denn Musik, die so gar keine Regungen beim Hörer wecken mag, ist fast noch schlimmer als Musik, die man wenigstens aufrichtig hassen kann. Aber Mizan? Man kann einfach keine bösen Worte über sie verlieren, weil sie keine Angriffsfläche bieten: Wegen der Songs würde man kaum das Radio ausschalten und Isiks Stimme fällt prinzipiell erst einmal nicht unangenehm auf. Aber im dreiviertelstündigen Gleichklang, der allenfalls von einem etwas lauteren und an God Lives Underwater erinnernden Fake Religion gebrochen wird, verlieren sich nun mal sämtliche Höhepunkte im Mittelmaß. Schade eigentlich.