MJ Lenderman
Manning Fireworks

Schon mit seinem 2022 erschienenen dritten Album “Boat Songs” gelang dem Mittzwanziger aus North Carolina so etwas wie der Durchbruch, zumindest erreichte es in dem Jahr Bestenlistenplätze in diversen US-Indie-Magazinen. Auf dem catchy Indierock des Albums, das mit LoFi-Attitüde und Versatzstücken aus Folk und Country glänzt, hat sich Lenderman aber keineswegs ausgeruht, sondern den Stil seines Songwritings sowie die Bandbreite seiner Arrangement-Optionen emsig ausgedehnt.

Das Ergebnis auf “Manning Fireworks” sind nun neun variantenreich ausgearbeitete Stücke, die ihren Fokus nicht mehr auf eingängige Hooklines setzen und trotzdem an verschiedenen Stellen für verblüffende Knalleffekte sorgen. Offenbar ist Lenderman zur Inspiration noch weiter in US-Indierock-Traditionen eingetaucht und hat dabei unter anderem The Mountain Goats, Bright Eyes und sogar Bruce Springsteen durchleuchtet. Neben dem ausgefeilten Songwriting zeigen das mehr oder weniger eindeutige Zitate in Texten und Musik, die er in humorvoll-lakonischem Ton in seine Stücke einbringt.

“Manning Fireworks” ist aber weit mehr als Zitat-Pop zum Selbstzweck, sondern das beeindruckende Statement eines Künstlers, dessen außerordentliches Talent von nun an keinem Indie-Fan mehr verborgen bleiben dürfte.

Das steckt drin: The Mountain Goats, Waxahatchee, Wilco