Mnemic haben ein großes Problem: Ihnen fehlt Eigenständigkeit. Auf “The Audio Injected Soul” rappelt es im Karton, dass man schon die Ohren anlegen kann. Tue Madsen (u.a. Heaven Shall Burn, The Haunted) macht sich momentan als überaus fähiger Produzent einen Namen in der Metal- und HC-Szene, und auch hier ist der Sound wirklich beinahe perfekt geraten. Technisch macht man den Dänen absolut nichts vor, die Komplexität und Rhythmik ihrer Stücke ist stark von Progressive-Metal-Bands wie Meshuggah und Strapping Young Lad beeinflusst und dürfte einigen Nachwuchsmusikern die Tränen in die Augen treiben. Nur klingt hier leider kaum etwas wirklich originär. Gleich bei den ersten Takten des Openers “Dreamstate Emergency” denkt man unwillkürlich an Fear Factory, und diese Assoziation will über weite Strecken nicht mehr verschwinden. Besonders die clean gesungenen und mit Keyboards unterlegten Refrains können nur noch als Plagiat bezeichnet werden. Das ist schon verdammt frech. Klingen Mnemic mal nicht wie diese an sich schon wenig spannende Band, die nur ein Thema hat und das seit gefühlten 20 Jahren durchzieht, dann scheinen abwechselnd Machine Head, diverse New Metal-Riffs vom Fließband und sogar die Vocal-Trademarks von Cradle Of Filth (“Sane Vs. Normal”) durch. Richtig zum Fürchten ist dann aber die absolut grauenhafte Version von Duran Durans “Wild Boys”.
weitere Platten
Sons Of The System
VÖ: 15.01.2010
Mechanical Spin Phenomena
VÖ: 28.07.2003