Es ist gewiss nicht einfach für eine Band, wenn ein Mitglied verstirbt. Das ist so, als würde ein Mensch aus dem Familiengefüge gerissen. Jemand fehlt und ist nicht so einfach zu ersetzen. Als Led Zeppelin ihren Schlagzeuger John Bonham verloren hatten, lösten sie sich auf. Als Moab ihren Schlagzeuger Erik Herzog nach der Hälfte der Aufnahmen zu “Trough” verloren, hätten sie es beinahe nicht beendet. Doch wegen der Fürsprache ihrer Freunde entschlossen sich Sänger und Gitarrist Andrew Giacumakis und Bassist Joe Fuentes, das Album doch fertig zu stellen. Am Schlagzeug sitzt nun ausgerechnet ein Bassist: Brad Davis, sonst bei Fu Manchu. Mögen Davis ungekannte Fähigkeiten auch überraschen, so ist die Verbindung schnell hergestellt. Giacumakis hat schließlich die Produktion der beiden jüngsten Fu-Manchu-Alben übernommen. Moab gingen ihre Mischung aus Stoner- und Desert-Rock stets etwas anders an, abwechslungsreicher, eigentümlicher – ähnlich wie die Masters Of Reality. Hinzu kommt Giacumakis Stimme, die an Ozzys nöliges Heulen erinnert. Auf “Trough” (da fehlt kein h, es ist das englische Wort für Mulde) bringt die Band wieder Details ins Spiel, die sie vom Stoner-Einerlei abhebt. Skeptics Lament leitet fast wie ein Pink-Floyd-Song ein, um dann mit QOTSA-Wucht den Robot-Rock zu exerzieren. Die besten Stücke kommen erst gegen Ende: “Fifty Thousand Tons” hat ein indisch wirkendes Gitarrenmotiv, “The Will Is Weak” überrascht mit epischer Gesangsmelodie und “Turnin Slow” lässt sich Zeit und lange und hypnotisch die Verstärker röhren, während Giacumakis sein Falsett dagegensetzt.
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Billow
VÖ: 16.06.2014