Sub Pop glänzt seit Jahren regelmäßig mit der Entdeckung spannender Post-Punk-Bands. Moaning sind einer der neuesten Fänge des legendären Labels. Das Trio aus Los Angeles zieht mit seinem Sound die Joy Division-Retrokarte und ist damit auf seinem Debüt sehr gut gefahren. Der Nachfolger “Uneasy Laughter” ändert an diesem Prinzip nur so viel, dass man sich nicht vollends so fühlt, als wäre man einer bloßen Kopie altbekannter Tugenden ausgesetzt. So legt die neue Platte etwas mehr Wert auf verwaschene Synthesizer als Klangfundament und überlässt der mitreißenden Riff-Arbeit des Debüt nur die zweite Geige. Dadurch büßt “Uneasy Laughter” den zwingenden Hit ein, den die erste Platte etwa mit “Dont Go” vorweisen konnte. Auf der anderen Seite versinkt dessen Nachfolger mit Songs wie dem tonangebenden “Ego” aber mit zunehmender Spielzeit in packenden Shoegaze-Tiefen, die aus der Platte eher ein subtiles Gesamtkunstwerk als eine Ansammlung einzelner Highlights machen. Dazu tragen auch die regelmäßigen Interludes bei, die die Songs samtig ineinander übergehen lassen. Im Kern setzt “Uneasy Laughter” aber vor allem auf Bekanntes und wird damit vor allem diejenigen abholen, die das Debüt schon mochten. Wer noch skeptisch ist, muss wohl mit der dritten Platte auf die wirklich spannenden Experimente hoffen.
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Moaning
VÖ: 02.03.2018