Noam Schatz hat eine Vorliebe für Tasteninstrumente, für E-Pianos, Synthesizer und besonders für Spielzeugkeyboards. Er sammelt und modifiziert sie. Das Ergebnis dieser experimentellen Arbeit ist auf dem neuen Album seiner Band nicht zu überhören. Das Trio aus New York würde die reinsten Popsongs schreiben, wäre da nicht dieser Drang, mindestens jeder vierten Note ein Fiepen, Quäken oder Pluckern mit auf den Weg zu geben. Schatz füllt die unaufdringlichen Songs an allen Ecken und Enden mit seinen Synthieklängen und sorgt so dafür, dass sie nicht unbemerkt in den Himmel aufsteigen. Denn wären da nur die harmonischen Melodien, das häufig ähnliche Schlagzeugspiel und die sanften Oho- und Aha-Gesänge, würden einige der Songs vermutlich im Hintergrund verschwinden und auf Albumlänge gesehen zu eintönig und einfältig klingen. Da freut man sich, wenn die Synthies in “Leave The Keys In The Door” wie ein abgestürzter Game Boy klingen oder in “Friends Like These” mit Ping-Pong-Klängen für nahezu tanzbare Atmosphäre sorgen. Bei all der musikalischen Schönheit fallen die zum Großteil ernsten Texte, die sich mit Verlust, verlorenen Lieben und dem Unbehagen in der Welt beschäftigen, fast unter den Tisch. Doch das scheint Konzept von Mobius Band zu sein. Warum sonst hätten sie diese nette, junge Dame auf dem Cover in einen grünen Apfel beißen lassen?! Auch hier steckt die Ernsthaftigkeit im Detail. Die verbotene Frucht? Vielleicht. Doch keine Angst, hier können Sie seelenruhig zugreifen.
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The Loving Sounds Of Static
VÖ: 12.09.2005