Wo sonst hätten die bekloppten Moistboyz nach dem Ende ihrer Labelheimat `Grand Royal` ein neues Nest finden können, wenn nicht bei Mike Pattons kleiner Firma?
Bei `Ipecac` wird zum Glück noch Musik jenseits aller kommerzieller Verwertbarkeit ein Forum geboten. Und Ween-Weirdo Dean zeigt uns durch sein Alter Ego Dickie Moist (Gesang) mal wieder eindrucksvoll, dass er und sein Kumpel Mickey Moist (Instrumente) auch ohne weiteres die Kings of Heavy Metal sein könnten, wenn sie diesen Titel denn anstreben würden. Auf Gitarrensoli und Gekreische verzichten sie natürlich, aber ihre Liebe zum simplen Heavy-Riff scheint grenzenlos. Mit dem bösen Stampfer “Shitheel”, den monotonen Akkordfolgenschleifen von “I Am The Reaper” oder der schmerzhaft noisigen Speed-Attacke “The Tweaker” knüpft diese Platte ziemlich nahtlos an “II” von 1996 an, wobei der Vorgänger allerdings noch ein klein wenig abwechslungsreicher war. Dafür kommt “III” noch eine Ecke dreckiger und fieser. Besonders schön auch das Ende in Form von “The Walker”, einer Country-Speed-Metal-Nummer, mit der man sich problemlos alle Systeme freipusten kann. Manche Quellen nennen das hier verächtlich Comedy-Rock, aber in Gegenwart der Moistboyz sollte man das besser lassen. Nicht auszudenken, welche Foltermethoden die beiden für solche Fälle auf Lager haben. Die herrlichen Texte lassen jedenfalls Grausiges erahnen…