Wurden ihnen vor drei Jahren, zu Zeiten von “Excuses For Travellers”, noch ungesunde Ansätze zu allzu perfektionierter Herzschmerz-Schablonisierung attestiert, so zeigt das vierte Album der Engländer, wohin diese Reise tatsächlich führen sollte: Die zarten Songs, zwischen singenden Pedalsteel-Gitarren, sanften Streichern, Paukenschlägen und zarten Theremin-Sirenenstimmen aus dem Nichts, erinnern ein ums andere Mal an das, was Mercury Rev auf “Deserter’s Songs” zu zaubern wussten. Ihrer Unaufdringlichkeit sind sie treu geblieben, ohne dabei allzu schüchtern vor sich hin zu sehnsüchteln, bei “Battle Of The Broken Hearts” wagt sich gar, wenn auch nur kurz, mal eine Glamrock-Gitarre ins Bild. Auch wenn ihnen die große Geste nicht wirklich liegt, so treten die Fünf ein ums andere Mal aus dem einstigen, bisweilen fast schlafmützig amutenden Schatten der Klagemauer – zugunsten einer selbstbewussteren und tatsächlich sehr perfekten Vielschichtigkeit, der man die Liebe zu Nick Drake und Neil Young (speziell im abschließenden “Between The Bars”) stark anhört. Was für morgens früh in der Bar, wenn man zwar nicht mehr leiden will, aber sich auch noch nicht gut fühlen mag.
weitere Platten
Puzzles Like You
VÖ: 19.06.2006
Excuses For Travellers
VÖ: 15.03.2000
Out Of Tune
VÖ: 05.10.1998
Ask Me Tomorrow
VÖ: 16.10.1995