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    Molotow Soda
    Eigenurin

    VÖ: 02.10.2000 | Label: Knock-Out/Cargo
    8 / 12

    Deutschpunk? Ist das nicht dieses stumpfe Gepolter? Nicht immer! Vier Altvordere des Genres starten durch, als seien sie gerade volljährig geworden.

    Die Zeiten, als eine beschauliche Provinzstadt am Rhein noch Regierungshochburg war, sind vorbei. Irgendwo in dieser Zeit des Umbruchs legten auch Molotow Soda eine Schaffenspause ein. Beine hoch, Bier rein, Luft holen: Besetzungswechsel. Danach befanden sich statt der zwei gleich drei Viertel von Canal Terror in Reanimation. Dank Tommys prägnanter Stimme klang es freilich immer schon nach einer Klassikerneuauflage. Dass diese einmal mit der zweiten Scheibe „Die Todgeweihten grüßen Euch“ und den vier Songs der „Kordsofa“ hinter dem Erstling „Keine Träume“ versauerte, egal. Da nämlich jenes Debüt gerne als inoffizielle 2. Canal Terror-LP angesehen wurde, war schon die Messlatte sehr hoch gehängt. Dass „Eigenurin“ allerdings wieder zu den Wurzeln findet und die Frischzellenkur Wirkung zeigt, man also nach zehn Jahren ein weiteres feines Album nachschiebt, hätte ich nicht gedacht. Smasher und Hymnen wie „Meine Mutti ist ein Hool“ oder „Stammtisch-Hitler“ überzeugen auf ganzer Linie. Die Punk-Erfahrung seit ‘77 zahlt sich aus. Nur übers allzusehr in den Poser-Funpunk abrutschende „Lecker Bier“ decken wir mal dezent den Mantel der Verschwiegenheit.