Denn die Hamburger Molton gehen eher entspannt und atmosphärisch an die Sache ran. Das mag dem einen so unspektakulär wie das Covermotiv erscheinen, dem anderen genau das Richtige vermitteln: Die Tage, an denen man auf eine braune Holzfläche starrt, ohne sich überhaupt noch um etwas kümmern zu wollen, kommen irgendwann. Wenn subtile Spannung das Tagesgeschäft übernimmt. Wenn der Text kein Text mehr ist, sondern zusammen mit der Musik zu einem Rhythmus gerinnt, der langsam in den bewegungslosen Körper läuft. Molton haben eine im ersten Moment eher unscheinbare und unprätentiöse Gitarrenplatte abgeliefert, die aber gerade im Laufe der Zeit eine nicht unbeachtliche Sogwirkung entwickelt. Spröde, mit einer zähen Drögheit, die aber nicht in Langeweile mündet und immer noch genügend Aufsässigkeit mitbringt, um bleierne Narkose in Dynamik umzumodeln. Im Geist Slints, Codeines und ähnlichen Klassikern, ohne dem Ganzen (bis auf ein vermutlich bewusstes Iron-Maiden-Zitat und den teilweise deutschen Texten) unbedingt viel Neues hinzuzufügen. Was auch nicht zwingend nötig ist. Starren wir weiter an die Wand.