Ihre Form von Effektpedal-Huldigung nennt die Band aus der Nähe von Ravenna “Heavy Shoegaze” – seit ein paar Jahren ein gebräuchlicher Sammelbegriff, wenn man ratlos vor sphärischem Rock und Metal steht, und dessen Wurzeln das US-Magazin Brooklynvegan unter anderem bei My Bloody Valentine, frühen Catherine Wheel und “Siamese Dream” ausgemacht haben will. Die Tightness von Letzterem haben Mondaze auf ihrem Debüt nicht, dafür mögen sie sich noch, und Gitarrist Matteo Vandelli durfte nicht nur mitspielen, sondern auch das feine Space-Cover gestalten. Neben den genannten Einflüssen haben Vandelli und Margherita Mercatali an der zweiten Gitarre viel Relapse-Bands wie Nothing oder aktuelle Torche gehört, dazu schweben Mercatalis Leads in einer Höhe wie sonst im Post-Rock üblich, brauchen aber nur halb so lange, um zum Punkt zu kommen. Das liegt womöglich an der Vergangenheit aller Mitglieder in Punk- und Hardcore-Bands und hat den schönen Effekt, dass sowohl die schnelleren Songs als auch die im Midtempo sich für Kopfhörer und Kellerclub zugleich eignen. Der Abschluss “Incense Smell” erreicht dann fast das Niveau von Catherine Wheels Genre-Hymne “Black Metallic”. Demgegenüber fällt der Rest von “Late Bloom” etwas zurück, obwohl das Potential für mehr vorhanden wäre. Beim zweiten Album dann.
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Linger
VÖ: 22.11.2024