Das ursprünglich für die Veröffentlichungen der Band Rekord gegründete Label Rewika hat dieser Tage das Debüt des Berliner Trios Mondo Fumatore veröffentlicht. Ähnlich wie beispielsweise Magoo basiert ihre sympathisch-unprofessionelle musikalische Attitüde auf den beiden Stützfeilern Lo-Fi-Distortion aus dem Sonic Youth-Land meets Sixties-Melodien mit Wohlklang. Dabei funktionieren die 17 Songs von Rolling Like An Egg” aber nicht nur im Rundrum-glücklich-mach-Arrangement, bei der die einzelnen Instrumente homogen und stimmig zusammengemischt wurden. Vielmehr experimentieren, reduzieren und expandieren sie mit den vorhandenen Geräuscherzeugern (neben den gängigen sind das auch verzerrte Mundharmonikas, analoge Fiepsdinger oder einfach verhackstückte Beatles-Samples) in jede nur erdenkliche Richtung. Das klingt dann mal nach Led Zeppelin mit kaputten Röhrenverstärkern (Cool Beans”), mal nach Studenten-DnB für Lindenblütentee-Diskussionsrunden (Got My Soul”) und manchmal auch schlicht nach quietschender, ziemlich überflüssiger Akustikrotze (Colors”). Doch dazwischen verstecken sich immer wieder überraschend dichte, solide komponierte Popsongs im Krachgewand, die absolut zu überzeugen wissen und den Kauf durchaus rechtfertigen. Zwiespältige Sache also.