Von Partyhütchen und Mitklatschen ist Breathe immer noch weit entfernt, dafür haben Mono viel zu Wichtiges zu feiern: ihr Überleben. Bassistin Tamaki Kunishi erhebt nur für knapp zwei der fünfeinhalb Minuten ihre überraschend tiefe Flüsterstimme über die zart wabernden Klänge, um übers Einatmen und Weggewehtwerden zu singen, aber es reicht, um eine neue Richtung anzuzeigen. Mit “Nowhere Now Here” arbeiten sich die japanischen Post-Rocker langsam aus der Wucht heraus, die sie zuletzt zu ersticken drohte, und hin zu einer hoffnungsvollen Reduziertheit. Einen großen Bruch braucht es dafür nicht, auch wenn mit Schlagzeuger Dahm Majuri Cipolla zum ersten Mal in zwei Jahrzehnten Bandgeschichte ein neues Mitglied dabei ist und es zweieinhalb Jahre nach “Requiem For Hell” elektronischer zugeht als je zuvor. Statt die Wände von einst einzureißen, schieben Mono sie nur ein Stück in den Bühnenhintergrund oder rollen sie zeitweise zur Seite raus, um vorne umso nachdenklicher schleppende, dennoch hoffnungsvolle Stücke aufzubauen. Am eindrücklichsten gelingt ihnen das im zehneinhalb Minuten langen Titelstück, das nach drei Minuten harsch über Takaakira Gotos zielloses Gitarrenkreisen und Cipollas Zeitlupenschlagzeug einbricht, um dann umso entschlossener vorwärtszustürmen; am hübschesten ist es in der Streicher-und-Klavier-Ballade “Parting”, die für ihren sanften Kitsch keinen Pomp und keine weiteren Worte braucht. Feierlich klangen Mono schließlich auch vor ihrem Gesangsdebüt schon. Zum Geburtstag hört es sich nun so an, als würde das Haus auch nachher noch stehen.
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