Mono
Palmless Prayer / Mass Murder Refrain (mit World's End Girlfriend)
Text: Dennis Plauk
In Ermangelung einer Heftecke, in der wir uns monatlich um die epischen, superdezenten Neoklassik-Alben von Bands kümmern, die eigentlich gar keine epischen, superdezenten Neoklassik-Alben machen, mogeln wir die erste Gemeinschaftsarbeit der japanischen Postrock-Unternehmen Mono und World’s End Girlfriend einfach heimlich unter die Rock’n’Roll-Rezensionen in diesem Magazinteil. Aber nicht verraten. Mono, denkt ihr jetzt, da kam doch gerade erst… Genau, Ende Mai das neue, noch mal wärmstens ans Herz gelegte Album “You Are There”. “Palmless Prayer / Mass Murder Refrain” entstand zwar früher, folgt mit der späteren Veröffentlichung aber der Erkenntnis, dass man die Menschen mit leichter, besser: leichterer Kost auf die schwere Vorbereiten muss, nicht umgekehrt. Und liebe Tokioter Freunde, eine Handvoll namenloser Tracks, die 75 düstere Minuten lethargisch-schön dahinschwelgen und am Schluss auch nicht gerade quietschvergnügt über ein frischgemähtes Sonnenblumenfeld hopsen, sind wirklich alles andere als ein Aperitif. Wenn man wissen will, was schwere Musik ist, kann man sich hier Klarsicht holen. “Palmless Prayer / Mass Murder Refrain” ist kein Rock-, nicht mal ein Postrock-Album. Es ist das Variieren einer Stimmung, mit Streichern, Moll, gedämpften Drums und einer Frauenstimme, die in dieser Tonart mit den Walen sprechen könnte. Eben die Ode an den Ozean, zu der Mono und World’s End Girlfriend sie erklärt haben. Vermutlich unter Wasser aufgenommen.
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