Schon auf “No Comfort” von 2019 waren erste Anzeichen für ungewohnt emotionale Töne inmitten tonnenschwerer Gitarrenwände zu hören, für die das Trio seinen Sludge-Anteil weiter aufweichte – zu viel vom schlammigen und wütenden Sound würde sich mit der neuen, gefühlvollen Seite Monolords beißen. Was nicht heißt, dass die Schweden nun auf Kuschelrock aus sind: Noch immer schwelen die angriffslustigen Riffs und wummern so tief, bis man sich die Ohren zuhalten möchte. “The Siren Of Yersinia” etwa strotzt anfangs vor Brutalität, typisch doomigen Griffbrett-Attacken und Doublebass-Gewittern, bis die Band schließlich ausklingt und eine leise Space-Rock-Gitarre zu hören ist, die glatt an Pink Floyds “Wish You Were Here” erinnert – wenn nicht in der Melodieführung, dann in ihrer getragenen Sehnsucht. Solche klärenden, melancholischen bis tieftraurigen Momente sind in jedem Song der Platte zu finden. Trotz ihrer Leidenschaft für musikalische Hassbrocken zieht sich resignative Tristesse wie ein roter Faden durch Monolords fünftes Album. Das ist zunächst ungewohnt, vor allem ist es aber wohltuend, dass es nicht ununterbrochen und monoton wummernd auf die Fresse gibt, sondern die Band ausgiebig in ihrer eigenen Gefühlswelt forscht und sich dabei selbst findet. Dabei verfolgt man sie gern.