Monophox
Objects In Mirror Are Closer Than They Appear
Text: Stefan Layh
Das zweite Album der vier Regens- und Augsburger klingt (fast) breit wie lang: Die schier endlose
Buchstabenkolonne im Plattentitel entspricht in etwa der Bandbreite, die Monophox auf “Objects In
Mirror Are Closer Than They Appear abdecken. Schon auf ihrem Debüt “Intoyou” (2003) gelang ein
beachtlicher Spagat über diverse Stil- und Stimmungslagen hinweg. Die Verschiedenartigkeit der
Kompositionen zeichnet Monophox auch heute aus: Elegant schlagen sie eine Brücke von Muse über Frank
Black und Motorpsycho bis zu Neil Young. An den Altmeister gemahnt das anrührende, vom schwermütigen
Piano getragene “Overandout”, das diese reife Dreiviertelstunde beschließt. Vorher lassen Monophox
ihre Musiker-Muskeln spielen, ohne jedoch mit Kraft zu protzen. Sie probieren eine Menge aus, wühlen
eifrig im Feld zwischen gefühlsbetontem Indie-Rock und Alternative-Pop. Die zehn Songs wollen
unbedingt gefallen, werden nie ungemütlich, wirklich laut. Emotional bewegen Monophox sich zwischen
Melancholie und Euphorie, lassen dabei keinerlei Aggression zu. Dafür finden gutsitzende Gimmicks
Platz: Das variable “Just Good, One Day” bietet eine Bühne für einen schräg aufspielenden
Rummelbläser, anderswo kommen Bassklarinette, Tenor-Saxophon und Flöte unter. Monophox beweisen ein
Händchen für runde Zweieinhalb- bis Dreieinhalbminüter, die eingängig und dennoch zu indie fürs
Radio sind.
weitere Platten
Into You
VÖ: 01.10.2003
Perception Ride
VÖ: 28.08.2000