Punkrock und Soul sind eigentlich das Gleiche, das wissen nicht nur Snuff und die Oblivians (Gott hab sie selig), auch Monster können ein Lied davon singen. Und das tun sie auf Gone Gone Gone / A Bash Dem” gleich elf Mal. Zwar nicht ganz so krachig wie eingangs erwähnte Bands, aber mit mindestens ebenso viel Herzblut. Da wird eine ganze Bläser-Sektion aufgefahren, die Orgel schluchzt in den entscheidenden Momenten verzweifelt auf, und Sänger Anton schmachtet sich die Seele aus dem Leib. Immer eine winzige Spur zu dick aufgetragen, als dass man wirklich das Ende der Welt nahen sehen würde, aber auch immer noch ernsthaft genug, um die kleinen tragischen Geschichten von der Liebe nicht lächerlich wirken zu lassen. Wo der Sänger schon alleine die Kartoffeln aus dem Feuer holt, stehen ihm die übrigen Musiker in nichts nach. Denn auf Gone Gone Gone” sind genug partytaugliche Upbeat-Songs enthalten, die zeigen, dass man es hier mit einer absolut tighten Band zu tun hat, die sich weder scheut, den Background-Chor zu machen, noch davor fürchtet, hin und wieder dezente Jazz-Anleihen einzuflechten. Höhepunkt des Albums ist unbestritten das Lauryn Hill-Cover Ex-Factor”, doch auch die Eigenkompositionen haben es in sich. Songs wie I Need Your Mercy Now” oder Aint Getting Nowhere” haben durchaus das Zeug zum modernen Klassiker und könnten sogar – unter Hinweis auf die optischen Qualitäten dieser Soul-Punk-Boyband – in posterbehangenen Kinderzimmern Einzug halten. Und ein Stück Wand hätte sicher auch ich noch frei…
weitere Platten
A Brief History Of Monster
VÖ: 01.01.1999